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Landestelle ansteuerten. Hier war nun der sportliche Teil der Paddeltour 2011 zu Ende. Routiniert wurden die Boote abgegeben, Oma Edeltraut freute sich, uns und die Boote heil wieder zu sehen. Dann, nach dem obligatorischen Abschlussbier, unter freiem Himmel und direkt aus dem Kasten nach Art "verdienter Werktätiger des Volkes", verabschiedeten wir uns, nicht ohne unser Erscheinen fürs nächste Jahr angekündigt zu haben. "Kein Problem", sagte Edeltraut: "Ich will sowieso 100 Jahre alt werden, nachlassen kann man ja später immer noch!"

Inzwischen war das Wetter besser geworden. Dennoch, die Spitzköche Gerd und Lucky aus dem renommierten Kochzentrum der "Tulpe" trauten dem Frieden nicht so ganz und so waren wir in der "Dahlie" wieder die Gastgeber. Dann war Gerds großer Auftritt: Curryhuhn für höchste Ansprüche! Die erforderlichen Gewürze hatte er sich extra aus Amerika schicken lassen. Schade, dass das Aufnahmevolumen der Mägen begrenzt war. Übriggebliebenes sollte natürlich wieder im morgendlichen Rührei verarbeitet werden, es sei denn, die Reste würden noch "als Mitternachtsimbiss weggenascht".

Und so strengten wir uns an, diesen "Super Gau" der "rühreilichen Kochkunst" zu vermeiden. So gesättigt musste ich doch an den süffisanten Ausspruch eines befreundeten Neurochirurgen denken: "Der wahre Sex des Alters ist Essen und Trinken!" Von dieser Seite besehen, würde ich sagen, hatten wir heute eine richtig geile Sexorgie!

Es blieb trocken draußen. So saß die gesamte Paddelcrew in dicke Jacken gehüllt doch wieder auf der Terrasse, wärmte sich an kräftigen Getränken und dem Anblick des Mondes über dieser großartigen Seenlandschaft. Eine besondere Maßnahme hatte sich Lucky für uns Zahnärzte, Zietebein und mich, ausgedacht. Auf sein Geheiß verabreichten wir Spritzen "intraoral" - zwar ohne Kanüle, aber dafür mit Whisky gefüllt, direkt in den Mund. So hielten wir durch bis weit nach Mitternacht, ohne dass jemand in Gefahr geriet, krank zu werden. Prophylaxe nennen wir Zahnärzte das, und als solche müsste diese Maßnahme eigentlich auch eine "Kassenleistung" sein! Ich werde diesbezüglich bei meiner "Kassenzahnärztlichen Vereinigung" mal unauffällig nachfragen!

Der letzte Tag war frei. Wie gut, dass die Boote schon gestern zurückgegeben worden waren, denn das Wetter war heute ganz miserabel. Kälte, Starkwind und Dauerregen waagerecht! So konnte jeder tun, was er wollte. Die meisten fuhren nach Rheinsberg und ließen sich von einem Dampfer, geschützt vor Wind und Wetter und versorgt mit Kaffee und Kuchen, durch die jetzt so trist wirkende Seenlandschaft schippern. Gerd